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Mittwoch, 28. Januar 2009

Buddhismus-Vortrag

Gestern war ich mit meiner Freundin auf einem schönen Vortrag zum Thema "Buddhistische Meditationsmethoden", der von einer buddhistischen Nonne gehalten wurde, die in einem tibetisch-buddhistischen Kloster in Schottland lebt.

Es gab einen Überblick zur Geschichte des Buddhismus, dem Leben von Buddha Gautama und der Struktur im Buddhismus selbst. Es gibt im Buddhismus vier grosse Säulen:

  • Theravada
    die älteste noch existierende Schultradition, die auf jene Mönchsgemeinschaft der ersten Anhängern Buddhas zurückgeht. Theravada wird auch der Weg der Entsagung bezeichnet.

  • Hinayana
    dem kleinen Fahrzeug oder kleiner Weg. Hier wünscht der Gläubige für sich selbst die Erlösung vom Leid. In Anbetracht auf das Leid das alle Lebewesen durchleben, bedeutet die Hinwendung ausschliesslich auf die eigene Erlösung eine kleinere Ausrichtung. Hinayana ist so ein Aspekt des Mahayana.
  • Mahayana
    dem grossen Fahrzeug oder grosser Weg. Der Gläubige wünscht nicht nur für sich, sondern für alle Lebewesen die Erlösung vom Leid. Das Wohl der eigenen Person wird zum Wohle aller untergeordnet! Es ist der Weg der Ansammlung.

    Im Mahayana gibt es zwei Ausrichtungen:
    1. Nagarjuna - der Lehre von der Leere mit tantrischen Methoden
    2. Asanga - dem Entwickeln der Tugenden der Boddhisatvas

    Die Motivation hierzu ist in dem folgenden Zitat sehr treffend beschrieben:
„Da Bodhisattvas die Fehler der zyklischen Existenz sehen,
bleiben sie nicht hier. Da sie für andere sorgen, bleiben sie nicht im Nirvana.
Um die Bedürfnisse anderer zu erfüllen, entscheiden sie sich dafür, im Kreislauf
des Seins zu bleiben.“
(Bhavaviveka)
  • Vajrayana
    dem Diamantfahrzeug. Vajrayana ist der Weg der Mantras und Mudras. Er basiert auf dem Mahayana. Vajrayana wird auch der Weg des Resultats bezeichnet.

Diese Wege schliessen sich nicht aus, sondern ergänzen einander. Diese Wege haben alle dasselbe Ziel. Sie unterscheiden sich lediglich in den Methoden.

Zu jeder der o.g. Säulen gab es eine kleine Meditation. Das hat mir besonders gut gefallen! Alle Meditationstechniken waren mir zwar bereits vertraut, doch es ist immer wieder schön, diese auch mit anderen zu üben. Ich werde am Freitag noch einen Vortrag besuchen, mit dem Thema "Gottheiten im tibetischen Buddhismus".

Am Ende kam eine kleine Diskussion auf, ausgelöst von einem der Besucher, der die Sache mit dem Karma und der Wiedergeburt so nicht sinnig fand. Er fragte nach dem Warum und dem Wie. Die Erklärungen der Nonne waren schlicht aber für den Herren nicht zufriedenstellend. So hab ich mich dann auch spontan zu Wort gemeldet. Ich fand für ihn zwar teilweise eine schlüssige Erklärung, dennoch fand er die Sache mit dem Karma und der Wiedergeburt immer noch unlogisch. Die Mehrheit der Gesellschaft fand diesen Aspekt im Buddhismus durchaus logisch.

Alles in der Natur entsteht, blüht und vergeht, um Jahreskreis wieder aufzuleben. Alles in der Natur verläuft zyklisch, das endet auch nicht beim Menschen. Wir stehen morgens auf, gehen unseren Aktivitäten nach, um Abends wieder ins Bett zu gehen und zu schlafen. Der Schlaf als der kleine Tod symbolisiert im kleinen eben diese Lebenszyklen. Alles ist vergänglich, nichts währt ewig und dennoch das Leben in allem ist immer dasselbe. Wir erschaffen unsere Welt mit unseren Gedanken. Das ist unsere Freiheit! Wir entscheiden, wie wir unsere Leben gestalten und wie wir unser Schicksal aufnehmen. Entweder als immer währendes Leid oder als eine Herausforderung, daran zu wachsen. Das letztere ist mir da am nächsten. Wenn es auch zuweilen schwer fällt. Was früher als esoterisches Hirngespinst belächelt wurde, wird jetzt in der Quantenphysik als elementare Wahrheit gelehrt.

Der Abend hat mir sehr viel gebracht und ich freue mich schon auf den kommenden Freitag! In diesem Sinne


mein Buddha-Tangka an der Wand

YodaL

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